Historie
Die Alte Pumpe als Eventlocation in einem historischen Berliner Baudenkmal bietet Ihnen sicher einen interessanten Anblick.
Das Pumpwerk VII in der Lützowstraße dokumentiert den Beginn der umfassenden Stadtkanalisation und griff bei der Inbetriebnahme sogar über das damalige Stadtgebiet hinaus.
Selbst der Norden Schönebergs bis zur Grunewaldstraße und der Osten Charlottenburgs bis Bahnhof Zoo waren an die Kanalisation des Radialsystems VII angeschlossen.
Erbaut wurde das Pumpwerk VII von 1881 bis 1883, bestehend aus Kessel- und Maschinenhaus, Beamtenwohnhaus und zwei Werkstattgebäuden, von denen noch der komplette Bestand des ursprünglichen Bauwerkes vorhanden ist.
Das Haupthaus, in welchem sich heute das Restaurant befindet, bestand aus einer einzigen großen Halle, in der drei weitere dieser Pumpen arbeiteten.
Bis in die 30er Jahre wurde die gesamte Anlage mit Dampfmaschinen betrieben. Später wurden die anderen Pumpen elektrisch angetrieben, diese hier bekam einen großen 6-Zylinder-Schiffsdieselmotor des Fabrikats MWM, welcher 300 PS leistete und mit Luntenzündung und pneumatischer Anlassart betrieben wurde. Die darüber befindliche Hebeanlage diente zur Wartung der Zylinderlaufbuchsen und konnte damals jedenfalls immerhin 10 Tonnen heben.
Der Dieselmotor trieb das riesige Laufrad an und erzeugte über die Pleuelstangen in den Behältern der Doppelkolbenpumpe ein Unterdruck. Durch diese Wirkungsweise wurde das Abwasser aus dem Kanalisationssystem bis hin zu den Rieselfeldern außerhalb der Stadt nach Ruhleben gedrückt, da ein natürliches Gefälle über diese Entfernung nicht gelegt werden konnte.
Der Betrieb des Pumpwerks VII wurde in den 70er Jahren eingestellt. Alle Pumpen wurden demontiert, bis auf eine, die einer aufwendigen Restauration unterzogen und unter Denkmalschutz gestellt wurde.